Wie entsteht eine Gynäkomastie?

Mit dem Begriff Gynäkomastie ist die Bildung einer weiblichen Brust beim Mann gemeint (griechisch „gynä = Frau“ und „mastos = Brust“). Die Ursachen dafür sind vielfältig, beispielsweise kann eine Gynäkomastie in bestimmten Lebensphasen häufiger auftreten. Außerdem kann zwischen einer „echten“ und einer „falschen“ Gynäkomastie unterschieden werden.

Die gute Nachricht: In beiden Fällen kann mit einer Brustverkleinerung geholfen werden.

„Echte“ Gynäkomastie

Wenn das Brustdrüsengewebe beim Mann wächst, beziehungsweise vermehrt vorhanden ist, spricht man von einer „echten“ Gynäkomastie. Die Ursachen für das Drüsenwachstum liegen neben genetischen Faktoren vor allem in hormonellen Schwankungen des Körpers begründet. Schon in den ersten Lebensmonaten eines kleinen Jungen wird dies deutlich: Über die Hälfte aller männlichen Säuglinge hat vorrübergehend einen kleinen Brustansatz, der entsteht, wenn das Kind beim Stillen die weiblichen Hormone der Mutter aufnimmt.

Später, in der Pubertät, kommt es zu einer massiven Veränderung des Hormonhaushaltes eines Jungen. Das zeitweilige Ungleichgewicht zwischen Testosteron („männliches“ Sexualhormon) und Östradiol („weibliches“ Sexualhormon) kann dann zu einer vorübergehenden Gynäkomastie führen. Normalerweise bildet sich der Brustansatz jedoch mit der Erlangung der Geschlechtsreife wieder zurück.

Ist dem allerdings nicht so, leiden die betroffenen jungen Männer oft besonders stark, da sich ihre Brustgröße weder durch Sport, noch durch eine Gewichtsreduzierung verkleinern lässt. Zudem können auch Beschwerden, wie ein Spannungsgefühl in den Brüsten oder eine besondere Berührungsempfindlichkeit in den Brustwarzen, auftreten.

Eine ähnliche Phase entsteht während der Wechseljahre des Mannes. Auch hier kann es zu starken Hormonschwankungen kommen, wobei der Testosteronspiegel normalerweise sinkt. Dies kann eine Gynäkomastie begünstigen.

„Falsche“ Gynäkomastie (Lipomastie)

Eine Männerbrust wird als „falsch“ bezeichnet, wenn die Veränderungen der Brust nicht auf das Wachstum des Brustdrüsengewebes zurückzuführen sind. Stattdessen entsteht die weiblich geformte Brust durch Fetteinlagerungen im Brustbereich durch Übergewicht. Deshalb wird die „falsche“ Gynäkomastie auch als Lipomastie (griechisch „lipos = Fett und „mastos = Brust“) bezeichnet.

Doch auch in diesem Fall kann es schwierig sein, der übermäßig großen Brust mit einem gesunden Lebenswandel entgegenzuwirken: Hat sich die Brust beispielsweise durch die Fetteinlagerungen stark ausgedehnt und an Spannkraft verloren, bleibt die Gynäkomastie häufig auch nach einer Gewichtsreduktion bestehen. Zudem handelt es sich oft um eine Kombination aus beiden Gynäkomastie-Formen, eine klare Unterscheidung ist also nicht immer möglich.

Durch körperliche Veränderungen der Brust haben die betroffenen Männer oft auch mit psychischen Problemen zu kämpfen. Sie entwickeln Schamgefühle, haben ein vermindertes Selbstbewusstsein und leiden häufig unter Mobbing aufgrund ihrer physiologischen Anomalie.

Eine Gynäkomastie-OP kann helfen

Die Behandlung einer Männerbrust ist im Regelfall nur mit einem kurzen Eingriff verbunden, der ambulant und mittels Kurznarkose durchgeführt werden kann. Im Rahmen dieser operativen Brustverkleinerung werden das überschüssige Fettgewebe und – sofern nötig – das Drüsengewebe entnommen. Anschließend wirkt die Brust wieder männlicher, flacher und natürlicher.